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Matrixhornresektion mit Natriumhydroxid (NaOH)

Matrixhornresektion – Was ist das?

Die Matrixhornresektion mit anschließender chemischer Verödung durch Natriumhydroxid (NaOH) ist ein bewährtes, minimalinvasives Verfahren zur dauerhaften Behandlung von seitlich eingewachsenen Zehennägeln (Unguis incarnatus). Dabei wird lediglich der seitliche, eingewachsene Nagelanteil mitsamt dem entsprechenden Matrixhorn (Wachstumszone) entfernt. Anschließend erfolgt eine partielle chemische Matrixektomie mit NaOH, um das Nachwachsen dieses Nagelanteils dauerhaft zu verhindern.

Warum nicht (mehr) Emmert-Plastik?

Die früher häufig praktizierte Emmert-Plastik beinhaltete eine keilförmige Entfernung des Nagels samt Nagelbett. Nachteile: größere Gewebsverluste, längere Heilungszeit, kosmetisch auffällige Deformationen und höhere Rezidivraten.

Die Matrixhornresektion mit NaOH-Matrixektomie ist gewebeschonender, führt zu besseren kosmetischen Ergebnissen und weist in Studien niedrigere Rückfallquoten auf.

Vorteile für Patientinnen und Patienten

  • Durchführung in der Regel ambulant und unter lokaler Betäubung
  • Entfernung nur des betroffenen Nagelrands, der Rest des Nagels bleibt erhalten
  • Kurze Heilungsdauer (wenige Wochen) bei sachgerechter Nachsorge
  • Dauerhafte Lösung des Problems mit geringen Rückfallraten

Wirkungsweise von Natriumhydroxid

Natriumhydroxid ist ein starkes Alkali. An der behandelten Stelle führt es zu einer chemischen Denaturierung und Zerstörung der Wachstumszellen der Nagelmatrix.

Damit unterscheidet es sich von Phenol, das eher koagulierend wirkt. Studien zeigen, dass beide Substanzen vergleichbar hohe Erfolgsraten (≈ 95 %) erreichen. Teilweise wird für NaOH eine schnellere Abheilung und weniger Sekretion beschrieben.

Vorteile der NaOH-Matrixektomie

  • Hohe Erfolgsrate bei der dauerhaften Beseitigung des eingewachsenen Nagelrands
  • In Studien oft schnellere Wundheilung im Vergleich zu Phenol
  • Gute kosmetische Ergebnisse, da der Großteil der Nagelplatte bestehen bleibt

Risiken und mögliche Beschwerden

  • Vorübergehende Schmerzen, Rötung oder Schwellung in den ersten Tagen
  • Selten Infektionen (daher sorgfältige Nachsorge notwendig)
  • Geringfügige Veränderungen der Nagelform möglich
  • Bei unsachgemäßer Anwendung Gefahr von übermäßigem Gewebsverlust → Behandlung sollte nur durch geschultes medizinisches Fachpersonal erfolgen

Nachsorge

  • Tägliche Fußhygiene und regelmäßiger Verbandswechsel
  • Schonung des betroffenen Zehs
  • Tragen von bequemen Schuhen ohne Druck auf die Zehen
  • Ärztliche Kontrolle bis zur vollständigen Abheilung
  • Bei Anzeichen einer Infektion sofort ärztliche Vorstellung

Wann ist die Methode sinnvoll?

  • Bei wiederholtem oder starkem Einwachsen des Nagels
  • Wenn konservative Maßnahmen (z. B. Spangentherapie) nicht ausreichend helfen
  • Bei chronischen Schmerzen oder rezidivierenden Entzündungen des Nagelfalzes

Fazit

Die Matrixhornresektion mit anschließender chemischer NaOH-Matrixektomie ist ein wissenschaftlich belegtes, effektives Verfahren zur Behandlung eingewachsener Zehennägel. Sie vereint eine hohe Erfolgsrate mit guter kosmetischer Schonung der Nagelplatte und ist eine gewebeschonende Alternative zur klassischen Emmert-Plastik oder zur Phenolkaustik.

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