Bild Praxis Dr. Karpienski

Matrixhornresektion mit Phenolkaustik

AspektPatienteninformation
Was ist das?Die Matrixhornresektion mit Phenolkaustik ist ein modernes chirurgisches Verfahren bei eingewachsenen Zehennägeln. Dabei wird nur der seitliche Teil des Nagels und die dazugehörige Wachstumszone (Matrixhorn) entfernt. Anschließend wird diese Region mit Phenol (einem chemischen Verödungsmittel) behandelt, um das Nachwachsen des störenden Nagelteils dauerhaft zu verhindern.
Warum nicht mehr Emmert-Plastik?Bei der früher häufig angewendeten Emmert-Plastik wurde ein ganzer Keil des Nagels mitsamt Nagelbett entfernt. Diese Methode führt oft zu Verformungen, kosmetisch unschönen Ergebnissen und höheren Rückfallraten und deutlich längeren Schmerzen sowie beruflichen Ausfallzeiten. Deshalb gilt sie heute nicht mehr als Standard. Eine andere Frage ist, ob sich das ärztlicherseits schon „herumgesprochen“ hat, da dieses Verfahren noch immer zur Anwendung kommt.
Besonderheiten für Betroffene– Eingriffe werden meist in lokaler Betäubung durchgeführt.
– Es bleibt der Großteil des Nagels erhalten, nur der eingewachsene Rand wird dauerhaft beseitigt.
– Heilungsdauer: wenige Wochen, in denen die Wunde regelmäßig kontrolliert und sauber gehalten werden muss.
Vorteile– Hohe Erfolgsrate (> 90 % dauerhaft beschwerdefrei).
– Deutlich geringere Rückfallquote im Vergleich zu älteren Verfahren.
– Meist sehr gutes kosmetisches Ergebnis, da die Nagelplatte überwiegend erhalten bleibt.
Risiken / mögliche Beschwerden– Vorübergehende Wundschmerzen oder leichte Schwellung.
– In seltenen Fällen Infektionen (deshalb gute Nachsorge wichtig).
– Kleinere Formveränderung des Nagels am Rand.
Nachsorge– Regelmäßige Fußhygiene, Verbandswechsel und Schonung des betroffenen Zehs.
– Kontrolle beim Arzt bis zur Abheilung.
– Bequeme, nicht einengende Schuhe tragen.
Wann sinnvoll?– Bei wiederholtem oder starkem Einwachsen des Nagels.
– Wenn konservative Methoden wie Spangentherapie nicht ausreichen oder zu spät begonnen wurden. Ein weiterer Grund dafür kann eine unzureichende Mitarbeit des Patienten bei der podologischen Behandlung sein.
– Bei chronischen Schmerzen oder wiederkehrenden Entzündungen.
Bild: Dr.Karpienski

Dr. med. Herbert Karpienski

Herbert Karpienski ist Facharzt für Anästhesiologie, führt seit 1996 ambulante Narkosen durch und war bis 2020 über zehn Jahre im Rettungsdienst tätig. 2014 erwarb er das Zertifikat Leitender Notarzt. Zudem beschäftigt er sich mit podologischen Themen und bildet sich darin kontinuierlich fort.

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