Aspekt | Patienteninformation |
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Was ist das? | Bei einem Rollnagel wölbt sich die Nagelplatte stark nach innen. Beim Zangennagel sind die Ränder so stark gekrümmt, dass sie sich wie eine Zange zusammendrücken. Beide Formen gehören zu den Nagelwachstumsstörungen. |
Besonderheiten für Betroffene | Durch die Krümmung entsteht starker Druck auf das umgebende Gewebe. Das kann Schmerzen, Druckstellen, Entzündungen oder sogar einwachsende Nägel verursachen. Häufig betroffen sind die großen Zehen. Ursachen sind teils genetisch bedingt, können aber auch durch falsches Schuhwerk oder mechanischen Druck verstärkt werden. |
Podologische Behandlung | – Fachgerechtes Kürzen und Ausdünnen des Nagels, um den Druck zu verringern. – Reinigung und Entlastung der Nagelfalze. – Spangentherapie: kleine Draht- oder Kunststoffspangen heben den Nagelrand sanft an und lenken das Wachstum. – Beratung zu passendem Schuhwerk und Pflege. |
Ärztliche Behandlung (ergänzend) | – Schmerztherapie und Behandlung von Entzündungen, falls diese auftreten. – Bei sehr schweren Fällen: chirurgische Maßnahmen wie teilweise Entfernung des Nagels oder operative Korrektur des Nagelbetts. – Ärztliche Mitbetreuung besonders bei Patientinnen und Patienten mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen. |
Selbstmaßnahmen | – Bequeme, ausreichend weite Schuhe tragen. – Nägel gerade schneiden und nicht zu stark abrunden. – Frühzeitig Hilfe suchen, wenn Druck oder Schmerzen auftreten. |
Wann zum Arzt / zur Podologin? | – Podologin: bei wiederkehrenden Schmerzen, Druckstellen oder zur prophylaktischen Behandlung. – Arzt: wenn die Schmerzen sehr stark sind, Entzündungen auftreten oder eine konservative Spangentherapie nicht mehr ausreicht. |

Dr. med. Herbert Karpienski
Herbert Karpienski ist Facharzt für Anästhesiologie, führt seit 1996 ambulante Narkosen durch und war bis 2020 über zehn Jahre im Rettungsdienst tätig. 2014 erwarb er das Zertifikat Leitender Notarzt. Zudem beschäftigt er sich mit podologischen Themen und bildet sich darin kontinuierlich fort.
