Bild: Ketamintherapie bei Depressionen

Warum brauche ich eine Überweisung vom Psychiater für die Ketamintherapie?

GrundErklärung für Patientinnen und Patienten
Fachärztliche DiagnoseEine Ketamintherapie darf nur bei bestimmten Formen der Depression angewendet werden, insbesondere bei schweren, therapieresistenten Verläufen. Der Psychiater stellt sicher, dass die Diagnose korrekt ist und andere geeignete Therapien bereits ausgeschöpft wurden.
IndikationsprüfungNicht jede depressive Episode ist für eine Ketaminbehandlung geeignet. Ein Facharzt prüft, ob die Therapie in Ihrem individuellen Fall sinnvoll und sicher ist.
Ausschluss anderer UrsachenManche Beschwerden, die wie eine Depression wirken, haben andere Ursachen (z. B. Schilddrüsenerkrankungen, Medikamentennebenwirkungen). Der Psychiater grenzt dies sorgfältig ab.
Koordination der BehandlungEine Ketamintherapie ist fast immer Teil eines Gesamtkonzepts. Dazu gehören Psychotherapie, begleitende Medikamente und regelmäßige Verlaufskontrollen, die durch den Psychiater koordiniert werden.
SicherheitKetamin kann Nebenwirkungen haben (z. B. Blutdruckanstieg, Wahrnehmungsveränderungen). Die Überweisung stellt sicher, dass die Behandlung medizinisch gut eingebettet ist und dass Sie nach der Therapie weiterhin eng betreut werden.
Langfristige BegleitungAuch wenn Ketamin schnelle Wirkung zeigen kann, muss der längerfristige Behandlungserfolg durch den Psychiater überwacht und unterstützt werden. Er begleitet Sie im weiteren Verlauf.
Hinweis auf SuchtpotenzialKetamin ist auch als Rauschmittel bekannt und kann bei unsachgemäßer oder häufiger Anwendung ein Abhängigkeitspotenzial entwickeln. Deshalb darf es nur unter strenger ärztlicher Kontrolle und in klar geregelten Therapieschemata eingesetzt werden. Die psychiatrische Überweisung ist ein zusätzlicher Schutz, um Missbrauch zu verhindern.
Bild: Dr.Karpienski

Dr. med. Herbert Karpienski

Herbert Karpienski ist Facharzt für Anästhesiologie, führt seit 1996 ambulante Narkosen durch und war bis 2020 über zehn Jahre im Rettungsdienst tätig. 2014 erwarb er das Zertifikat Leitender Notarzt. Zudem beschäftigt er sich mit podologischen Themen und bildet sich darin kontinuierlich fort.

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